Mediation

Mediation | Mag. Sabine Mötz

Mediation

In einer Mediation liegt der Fokus darauf, eine Kommunikationsbasis zwischen den beteiligten Parteien zu schaffen und nachhaltige Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten lebbar sind, um ein Gerichtsverfahren zu vermeiden oder schon vorab klar Vereinbarungen zu erarbeiten. Dabei wird Wert auf Deeskalation und ein wertschätzendes Miteinander gelegt, um eine gute Gesprächsbasis zu schaffen.

Anders als in einem Gerichtsverfahren, haben Sie hier die Möglichkeit selbst an einer Lösung mitzuarbeiten. Ebenso ist es in diesem Rahmen allen Beteiligten möglich die eigenen Prioritäten und Bedürfnisse zu erkennen und zu äußern. Der Vorteil einer Mediation ist, dass auch probeweise Vereinbarungen getroffen werden können, um sicherzustellen, dass sich alle Beteiligten nachhaltig an die getroffenen Vereinbarungen halten können. So kann in einer Mediation step by step eine für alle zufriedenstellende Lösung erarbeitet werden.

Ich bin seit 2013 eingetragene Mediatorin beim BMJ und auch auf der WKO-Expertenliste für Mediation. In der Mediation unterstütze ich Sie dabei, einen Weg für alltagstaugliche Lösungen zu finden.

Mediation – Definition

Mediation ist ein Weg, um für festgefahrene Meinungsverschiedenheiten oder in konfliktbehafteten Situationen eine »lebbare« Lösung zu finden. »Lebbar« bedeutet, dass alle beteiligten Parteien mit der Lösung einverstanden sind und diese nachhaltig und relativ einfach in ihrem Lebensalltag umsetzen können. Dies ist besonders wichtig, da Lösungen nur dann eingehalten werden können, wenn sie sich auch in den Alltag integrieren lassen, und die bestehenden Lebensumstände berücksichtigen.

Ich leite die Mediation als neutrale Mediatorin. Dabei begleite ich Sie mithilfe von anerkannten Kommunikationstechniken auf dem Weg zur Lösungsfindung. Für mich als eingetragene Mediatorin steht an erstere Stelle, dass eine zufriedenstellende und »lebbare« Lösung zum Wohle aller Beteiligten gefunden bzw. erarbeitet wird.

Ein anschauliches Beispiel für die Praxis der Mediation

Der Streit um die Orange

Mit dieser Geschichte möchte ich Ihnen das Prinzip der Mediation veranschaulichen.
Zwei Schwestern streiten sich um die letzte Orange im Haus. Der erste Instinkt der Mutter ist es, die Orange einfach zu teilen und jedem Kind eine Hälfte davon zu geben. Doch beide Töchter wollten explizit die ganze Orange. Deshalb überlegt sich die Mutter eine weitere Option. Sie könnte ein Los entscheiden lassen, welche der beiden Töchter die ganze Orange bekommen soll.

Doch da kommt ihr eine Idee. Also fragt sie die beiden Schwestern, was sie mit der Orange machen wollen. Die erste Tochter antwortet: „Ich brauche die Schale der Orange, um einen Kuchen zu backen.“ Die zweite Tochter erklärt: „Ich habe Lust auf Orangensaft und möchte die Orange auspressen.“

Die Mutter erkennt schlagartig die Win-win-Situation, sie presst die Orange aus und kann beiden Töchtern geben, was sie wollten. Die erste Tochter kann ihren Kuchen backen und die zweite Tochter kann zufrieden ihren Orangensaft genießen. Beide Kinder sind glücklich.

Fazit:
Oft sind die offensichtlichsten Lösungen nicht die bestmögliche Variante für die Parteien eines Konfliktes, wie zum Beispiel hier, das Teilen der Orange. In vielen Situationen könnte eine für alle Parteien zufriedenstellende Lösung gefunden werden, doch das gelingt oft nicht, weil die Parteien schon zu viele Kompromisse eingegangen sind, mit denen sich nicht immer alle wohlgefühlt haben.

Eine außenstehende und geschulte Person hat einen anderen Blick auf eine Situation und kann auf etwaige Alternativen aufmerksam machen, die alle Parteien zufrieden stellen.

Beispiele für die Notwendigkeit einer Mediation

Als Mediatorin kann ich Ihnen weiterhelfen, wenn:

  • Sie sich scheiden lassen wollen und selbst entscheiden wollen:

    • wie die Aufteilung erfolgt
    • wo die Kinder leben sollen
    • wie das Besuchsrecht geregelt werden soll
  • Sie eine Hofübergabe planen und sich dabei Streitpunkte ergeben könnten

  • Sie vorab Ihr Eigentum erbrechtlich klären wollen und Sie die betreffenden Personen miteinbinden wollen

  • Sie Auseinandersetzungen mit Ihren Nachbarn haben und dies auf gütlichem Weg bereinigen wollen

  • Sie ein Unternehmen haben, in dem es Konflikte gibt

  • Sie mit Ihren Mitarbeitern uneins sind und dies mit möglichst wenig negativen Nachwirkungen klären wollen

  • Sie mit Arbeitnehmern direkt, oder diese unter sich, Konflikte oder Konfliktpotenzial haben und dies nachhaltig und zur Zufriedenheit aller gelöst werden soll

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mediation

Die wichtigste Voraussetzung für eine Mediation ist, dass alle Beteiligten freiwillig daran teilnehmen.

Ich als neutrale nicht involvierte Person leite Sie durch die Phasen der Mediation. Angestrebt wird eine von allen Beteiligten erarbeitete und individuelle Lösung zum Vorteil aller. Auf dem Weg dorthin klären wir die Anliegen jedes Beteiligten, die hinter dem Problem stecken. So kommen wir zu einer fairen Lösung, welche die Bedürfnisse Aller bestmöglich berücksichtigt.

Der Vorteil so einer nachhaltigen und »lebbaren« Lösung ist, dass alle Beteiligten uneingeschränkt dahinterstehen können und die wichtigsten Bedürfnisse und Wünsche jeder betroffenen Person zu diesem Thema berücksichtigt wurden.

Mediation kann in allen Bereichen eingesetzt werden, in denen zwischen zwei oder mehreren Personen Meinungsverschiedenheiten bzw. Konflikte entstehen können oder bereits entstanden sind. Beispiele:

  • Familien- und Erbangelegenheiten

  • Nachbarschaftsstreitigkeiten

  • Trennungs- und Scheidungsmediation

  • Teamkonflikte (Teammoderation)

Mediation vs. Gericht

Die Vorteile einer Mediation im Vergleich zu einer Gerichtsverhandlung liegen klar auf der Hand:

  • Mediation bietet die Möglichkeit und die Chance proaktiv an der Lösung mitzuarbeiten und seine eigenen Gedanken, Prioritäten und Bedürfnisse einzubringen.

  • Im Gegensatz zur Mediation wird bei einem Gerichtsverfahren, in der Regel, nach vorliegenden Fakten entschieden. Der Richter bestimmt den Ausgang des Verfahrens. Bei der Mediation bestimmen die Beteiligten den Ausgang des Konfliktes, unter Mithilfe des Mediators.

  • Eine Mediation ist die kostengünstigere Alternative eines Gerichtsverfahrens. Bei einem Verfahren vor Gericht kommen schnell auch Anwälte zum Zug, welche von der unterliegenden Partei zu bezahlen sind. Hier können die Kosten ziemlich rasant in die Höhe schnellen.

    Da bei einer Mediation keine Anwälte gebraucht werden, fällt dieser Posten normalerweise weg. Dennoch besteht natürlich die Möglichkeit einen Anwalt zur Rechtsberatung hinzuzuziehen.

Vorteile einer Mediation mit mir als eingetragene Mediatorin

Ich unterliege, als eingetragene Mediatorin, der Verschwiegenheitspflicht und habe ein Zeugenentschlagungsrecht. Das bedeutet, ich kann nicht als Zeugin vor Gericht geladen werden, um über Fakten auszusagen, welche mir im Verlauf der Mediation bekannt gegeben wurden.

Der Beginn der Mediation hemmt die Frist vor Gerichten, das heißt die Frist läuft nicht weiter.

Weitere wichtige Informationen rund um die Mediation

  • Die Bezeichnung Mediator ist nicht geschützt, die des eingetragenen Mediators jedoch schon.
  • Eingetragene Mediatoren weisen gewisse Qualitätskriterien aufgrund ihrer Ausbildung und laufender Fortbildungen auf und unterliegen den Rechten und Pflichten des Zivilrechtsmediationsgesetzes.

  • Einige Rechtsschutzversicherungen übernehmen in gewissen Fällen die Kosten einer Mediation. Sollten Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, so geben Sie mir dies bitte gleich zu Beginn bekannt.

  • Nach einer Mediation erhalten Sie von mir eine Bestätigung für das Gericht, dass eine Mediation in Anspruch genommen wurde. Dies ist meist bei Scheidungsmediationen notwendig, da bei einvernehmlichen Scheidungen sehr oft der Mediationsversuch verlangt wird.

  • ZivMediatG
    Das Gesetz definiert Mediation in § 1 Abs. 1 ZivMediatG: „Eine auf Freiwilligkeit der Parteien beruhende Tätigkeit, bei der ein fachlich ausgebildeter, neutraler Vermittler (Mediator) mit anerkannten Methoden die Kommunikation zwischen den Parteien systematisch mit dem Ziel fördert, eine von den Parteien selbst verantwortete Lösung ihres Konfliktes zu ermöglichen.“
    Mediation „in Zivilrechtssachen“ (Zivilrechtsmediation) ist Mediation zur Lösung von Konflikten, für deren Entscheidung an sich die ordentlichen Zivilgerichte zuständig sind (§ 1 Abs. 2 ZivMediatG).